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Wissen Liquiditätsmanagement: Der Cash Conversion Cycle

David Städter
Im Liquiditätsmanagement wird häufig der Begriff Cash Conversion Cycle (auf deutsch Geldumschlagsdauer) verwendet – abgekürzt “CCC”. Der Cash Conversion Cycle ist eine Kennzahl, die Auskunft darüber gibt, wie effizient ein Unternehmen mit Liquidität umgeht. Man spricht auch von Kapitaleffizienz. Kapital liegt dabei entweder flüssig, also als verfügbare Geldmittel, oder gebunden – z. B. in Form von Waren, die im Lager auf kaufende Kunden warten – vor. Das Ziel eines professionellen Liquiditätsmanagements ist es, möglichst viel freies und möglichst wenig gebundenes Kapital zu haben – und genau hier kommt der Cash Conversion Cycle ins Spiel.

Beispiel für einen langen Cash Conversion Cycle

Cash Conversion Cycle der Firma Hase
Die Firma Hase verkauft Fahrräder. Die Räder werden auf Fahrradmessen eingekauft und im Lager der Firma verwahrt. Bezahlt werden die Lieferanten etwa 2 Wochen nach Lieferung. Die Räder werden im Laufe der Saison verkauft. Durchschnittlich dauert es etwa 8 Wochen, bis ein Rad aus dem Lager tatsächlich erworben wird. Die Kunden bezahlen die Fahrräder dann auf Rechnung – in der Regel 3 Wochen nach Erhalt.

Berechnung des CCC
Für die Firma Hase heißt das: 3 Wochen Debitorenlaufzeit + 8 Wochen Lagerdauer – 2 Wochen Kreditorenlaufzeit
= 9 Wochen CCC.

Der CCC ist hier sehr lang! Denn im operativen Zyklus steht investiertes Geld erst nach neun Wochen wieder zur Verfügung. Zudem trägt der Unternehmer in dieser Zeit das Risiko z.B. bei Marktumbrüchen.

Welche Möglichkeiten hat die Firma Hase, den CCC zu verkürzen?

  • Verlängerung der Kreditorenlaufzeit: Die Firma Hase könnte Ihre Lieferanten später bezahlen.
  • Verkürzung der Lagerdauer: Die Fahrräder könnten kurzfristiger angeschafft werden oder direkt von Hersteller an den Kunden geliefert werden (so genanntes Dropshipping). Eine Lagerhaltung könnte dann sogar ganz entfallen.
  • Verkürzung der Debitorenlaufzeit: Die Firma Hase könnte die direkte Zahlung der Räder beim Verkauf verlangen und die Zahlung per Rechnung abschaffen.

Faustregel: Je kürzer der Cash Conversion Cycle, desto effektiver ist der Umgang mit Liquidität

Beispiel für einen kurzen Cash Conversion Cylce

Die Firma Igel betreibt einen Online-Shop für hochwertige Kosmetikprodukte. Die clevere Gründerin Marga Igel hat mit den Lieferanten verhandelt, dass die Ware bei den Bestellungen durch die Kunden direkt vom Hersteller an die Kunden versandt werden. Ein Lager hat sie nicht. Die Kunden bezahlen die Ware direkt bei Bestellung per Kreditkarte oder Sofortüberweisung an die Firma Igel. Die Firma Igel wiederum bezahlt die Lieferanten, nach dem die Ware beim Kunden eingetroffen ist und es nach 14 Tagen keine Reklamation oder Rücksendung gab.

Die Debitorenlaufzeit beträgt bei der Firma Igel also in der Regel nur etwa 1-2 Tage, nämlich so lange, bis das Geld der Kunden per Kreditkarte oder Sofortüberweisung eingegangen ist. Die Lagerdauer entfällt sogar ganz. Und bei der Kreditorenlaufzeit konnte Firma Igel vereinbaren, die Ware erst 14 Tage nach Auslieferung durch den Kunden zu bezahlen.

Berechnung des Cash Conversion Cylces nach Formel:
1 Tag Debitorenlaufzeit + 0 Tage Lagerdauer – 14 Tage Kreditorenlaufzeit
= -13 Tage CCC

Der CCC der Firma Igel ist also negativ, denn die Lieferanten werden erst etwa 13 Tage nach Erhalt des Geldes durch die Kunden bezahlt. Eines steht fest: In Punkto Liquiditätsmanagement hat die Firma Igel alles richtig gemacht!

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